Kaffeesorten

Jeder eine eigene Geschmackswelt

Von Phillip Reershemius · 2017

Kaffeesorten gibt es wahrscheinlich so viele wie Sand am Meer. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Pflanzen, ihrer Anbaugebiete, ihrer Verarbeitung und ihrer Zubereitung sind von so vielen Faktoren abhängig, dass kaum eine der anderen gleicht. Zumal die Hersteller die Bohnen mischen – und so einmalige Geschmacksrichtungen kreieren.

Ein Kaffeebauer steht vor seiner Plantage. Zahlreiche Kaffeesorten werden weltweit angebaut

Kaffee ist nicht gleich Kaffee – ob vollmundig, aromatisch oder leicht und fruchtig, hängt von mehr als 1.000 Aromastoffen ab. Sie alle bilden in einer Tasse Kaffee den einzigartigen Geschmack einer jeden Mischung. Eigentlich kann der Mensch mit der Zunge nur vier verschiedene Geschmacksrichtungen wahrnehmen: süß, sauer, bitter und salzig. Doch dazu kommen der Geruchssinn und das Gefühl für die Konsistenz. So können wir unendlich viele Geschmacksrichtungen unterschieden, beim Kaffee zum Beispiel das Mundgefühl des Getränks.

Kaffeesorten: Arabica und Robusta ganz vorn

Entscheidend für die Ausbildung des Geschmacks sind die Kaffeebohnen sowie die Bedingungen, unter denen sie wachsen. Die Frage ist: Coffea arabica und Coffea canephora, besser bekannt unter den Namen Arabica und Robusta. Diese beiden Sorten dominieren den Weltmarkt, wobei erstere ungefähr drei Mal mehr angebaut wird als die Coffea canephora.

Besser im Geschmack, aber empfindlicher

Arabica ist die Bohne mit mehr Säure und Aroma, zugleich ist ihr Geschmack aber auch weicher. Robusta wiederum schmeckt dunkler, sie hat mehr Körper und Fülle, sagen Fachleute. Wie ihr Name sagt, ist diese Pflanze widerstandsfähig im Anbau. Hohe Temperaturen verträgt sie gut, Parasiten und Krankheiten kann sie besser abwehren als Coffea arabica. Die Pflanze braucht höhere Lagen, das ist oft verbunden mit steilen Anbaugebieten und schwierigem Transport. Hinzu kommt die Anfälligkeit für Schädlinge – all das macht diese Bohne teurer. 

Spezialisten der Kaffeekonzerne reisen um die Welt.

Der besondere „Blend“ eine Kaffees entsteht durch das Mischverhältnis der Sorten. Werden beide Sorten gemischt, bringt jede ihre Vorzüge in die Mischung mit ein. Dazu kommt: Je nach Bodenbeschaffenheit, Klima oder Umgebung kann etwa eine Arabica aus dem Süden Brasiliens anders schmecken als die aus dem Norden. Spezialisten der Kaffeekonzerne reisen um die Welt, um die Geschmäcker der Bohnen zu testen und ihre Kaffeesorten immer wieder anzupassen. So versuchen sie, dem Kunden den bekannten Geschmack zu bieten, den er beim Kauf erwartet. 

Vorsicht bei langem Rösten

Auch spielt die Röstung eine entscheidende Rolle. Dabei wird der Rohkaffee für zwei bis 25 Minuten auf etwa 180 bis 600 Grad Celsius erhitzt und wieder abgekühlt. Je länger die Röstung dauert, desto weniger mitunter schlecht verträgliche Chlorogensäuren verbleiben; je dunkler der Kaffee, desto bekömmlicher. Zu dunkel darf er jedoch auch nicht werden, sonst schmeckt er bitter. Schließlich gibt es noch die Zubereitung: Hier entscheiden wir selbst, wie wir den Kaffee am liebsten mögen.

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